S&P500-Trend: Hoch soll er leben – 3x hoch
29.07.17 09:02
Christian Lukas
Die Stimmung im amerikanischen Aktienmarkt
Wenn man als
Börsianer jahrelang die Märkte beobachtet, dann weiß man, dass es
wiederkehrende Verlaufsmuster gibt. Insofern ist es kein Wunder,
dass
die meisten Börsenprofis auf eine Sommerkorrektur warten. Sie ist
nämlich schon lange überfällig. Diese Korrektur ist fast schon ein
ökonomischer Zwang, denn die Quartalszahlen im Frühjahr sind
oftmals zu stark, so dass sich für den Sommer eine Eintrübung
ergeben muss. Das ist aus zyklischer Sicht normal. Hinzu kommt
eine
Sommerschwäche, die sich aus der Urlaubszeit ergibt. Wenn weniger
Marktteilnehmer am Handel teilnehmen, dann reduziert sich das
Handelsvolumen. Passend dazu gibt es Probleme im Trendverhalten
der
Kurse. War der Aktientrend zuvor im aufwärts gerichtet, dann
flacht
er eben im Sommer ab. Passend zur Sommerkorrektur geht die
bullishe
Stimmung zurück. So könnte man die sich jährlich wiederholende
Wirkung beschreiben.
Die
US-Stimmung anhand der AAII-Umfrage
Die AAII (American Association of Individual Investors) unternimmt eine monatliche Stimmungsumfrage, die folgendes Ergebnis brachte. (27.07.2017)
Bullish 34,5% (-1% zum Vormonat)
Neutral 41,2 (+2,5% zum Vormonat)
Bearish 24,3% (-1,5% zum Vormonat)
Die AAII
führt diese Umfrage jeden Monat durch. Hierzu müssen die
Marktteilnehmer eine Prognose für die nächsten sechs Monate
abgeben.
Die Umfragezahl passt eigentlich auch zur oben beschriebenen Sommerflaute. Der Anteil der Bullen geht nämlich von Monat zu Monat immer weiter zurück Im historischen Mittel beträgt dieser circa 38%. Aktuell ist er bei 34,5%. Hinzu kommt ein großer Anteil von „Marktbeobachter“. Man muss die Neutralen so bezeichnen, denn sie haben aktuell keine eigene Meinung, und besitzen deshalb auch keine kurz- bzw. mittelfristigen offenen Positionen. Sie beobachten den Markt und glauben, dass es eine Sommerkorrektur geben müsste.
Wo ist denn nun die Korrektur?
Bisher ist von
Sommerkorrektur nichts zu bemerken. Das führt uns zu einer
bemerkenswerten psychologischen Drucksituation. Wenn sich die
meisten
Marktteilnehmer bereits aus dem Markt zurückgezogen haben, wer
kauft
denn weiter Aktien und treibt die US-Aktienindizes nach oben? Die
Antwort ist nicht einfach, denn es gibt keine handfesten Fakten,
die
man präsentieren könnte. Eines sollte in der aktuellen Situation
klar sein, wenn die große Anzahl der neutralen Marktteilnehmer das
Gefühl bekommt, dass der Aktienmarkt den Trend immer weiter
fortsetzt, und sie den Anschluss verlieren, dann werden sie
gierig.
Das bedeutet, sie geben ihre neutrale Position auf, und werden in
den
Markt long einsteigen. Mit der Folge, dass sich der Trend nochmals
beschleunigt.
Bild: Wochen-Chart des S&P500 mit OBV-Indikator
Der Aufwärtstrend wird harmonischer
Der Aufwärtstrend seit 2016 läuft und läuft. Die übliche „Sell-in-May“-Theorie entfällt in diesem Jahr. Kursverlauf und Volumenverlauf (OBV) sind sehr harmonisch. Sie ergänzen sich in geradezu perfekter Weise. Es ist schon fast unheimlich?!
Im oberen Chart
ist ein grauer Kasten eingezeichnet. Er ist charakteristisch für
den
Markt. In diesem Zeitraum hat sich der Trend nochmals zementiert.
Beachten Sie den eingezeichneten Trendkanal. Hier handelt es sich
um
einen mathematischen Regressionskanal. Normalerweise pendeln die
Kurse zyklisch im Kanal. Der Trend ist beendet, wenn die untere
Linie
des Aufwärtskanals durchdrungen wird. Was wir vorfinden, ist alles
andere als eine bevorstehende Trenderschöpfung. Die Kurse pendeln
ganz leicht um die mittlere Linie des Regressionskanals. Es ist
ein
klares Zeichen dafür, dass die Marktteilnehmer ohne übertriebene
Angst oder Gier im Markt unterwegs sind. Ein derartiges
Trendmuster
mit niedriger Volatilität ist „Rock’n’Roll“. Der Markt
läuft, und man darf sich auf keinen Fall mit einer Short-Position
dagegen stellen. Die Shorties werden mit großer Wahrscheinlichkeit
überrollt.
Viel Erfolg wünscht Ihnen
Christian Lukas
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